Eichenprozessionsspinner wieder aktiv

Eichenprozessionsspinner wieder aktiv

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Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtschmetterling. Das wärmere Klima der letzten Jahre hat zu seiner deutlichen Verbreitung in Deutschland geführt. Probleme bereiten vor allem die Larven dieses Nachtfalters. Sie schlüpfen Anfang Mai und durchlaufen bis zu ihrer Verpuppung sechs Entwicklungsstadien.

Gefahr durch Raupenhaare

Nach dem Schlüpfen halten sich die Raupen in Familienverbänden auf dem Baum auf. Mit Kot und alten Larvenhäuten gefüllte Gespinstnester am Stamm und in Astgabelungen dienen älteren Raupen als Häutungs- und Rückzugsort. Diese Nester können erhebliche Ausmaße annehmen, bis zu einem Meter lang. Von dort aus begeben sich die Raupen auf Nahrungssuche. Dabei können 20 bis 30 Raupen nebeneinander her wandern und über zehn Meter lange Prozessionen bilden. Problematisch für die menschliche Gesundheit wird es, wenn der Befall zu stark ist und sich Massen von Raupen auf Bäumen in öffentlichen Grünanlagen, Wäldern oder an Waldrändern tummeln, häuten und verpuppen. Hinzu kommt: Die Raupenhaare brechen leicht und können bei günstigen Witterungsbedingungen durch die Luft über weite Distanzen getragen werden.

Nach Kontakt mit den Raupenhaaren kann es beim Menschen zu Hautreaktionen, Augenreizungen, Atembeschwerden und allergischen Reaktionen bis hin zu einem allergischen Schock kommen. Bei den meisten Betroffenen ist eine Behandlung mit Antihistaminika und / oder topischen Steroiden ausreichend. Die Symptome verschwinden meistens nach kurzer Zeit wieder.

Zur Verpuppung des Eichenprozessionsspinners kommt es Ende Juni/Anfang Juli. Die Nester können mehrere Jahre erhalten bleiben. Die Gefahr von Allergien beim Menschen bleibt auch dann weiter bestehen, da die alten Larvenhäute nach der Häutung in den Nestern zurückbleiben. Da die Raupenhaare zudem lange haltbar sind, reichern sie sich über eine lange Zeit in der Umgebung, vor allem im Unterholz und in Bodennähe an. Sie kleben dann fest an Kleidung und Schuhen und lösen bei Berührungen immer wieder neue allergische Reaktionen aus.

Vorsichtsmaßnahmen

Vorsichtshalber sollten befallene Gebiete gemieden werden. Befallene Eichen sind an kahl gefressenen Ästen und weiß-grauem Gespinst- bzw. Raupennestern zu erkennen. Außerdem gilt: Hautbereiche wie Nacken, Hals, Unterarme oder Beine schützen und Raupen und Gespinste nicht berühren.

Wer Kontakt mit den Raupenhaaren hatte, sollte möglichst schnell duschen und die Haare waschen. Zudem sollte die Kleidung gewechselt und gewaschen werden. Bei Hautausschlag, Atemnot oder anderen allergischen Reaktionen ist ein Arztbesuch ratsam.

Weitere Fakten und Tipps zum Eichenprozessionsspinner gibt es beim Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU).

Quellen mit weiteren Informationen:

allergie.de

BMEL.de

NABU